Jury suchte Kandidaten für bundesweit einzigartigen Förderpreis für Schulsport
Beitrag von Cornelia Merkel.
Iserlohn/Köln: „Es geht uns darum, die Qualität des Schulsports im Sinne einer guten und gesunde Schule zu verbessern“, erläutert Maria Windhövel vom NRW-Vorstand des Deutschen Sportlehrerverbandes. Drei Tage lang arbeitete eine Jury unter Leitung der Iserlohnerin im Literaturhotel Franzosenhohl sich durch die besten Abschlussarbeiten in den lehramtsbezogenen Staatsexamens-, Bachelor- und Masterstudiengängen des Fachs Sport von Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen.
Die Konrektorin im Ruhestand und Sport-Fachleiterin ist Ideengeberin des Förderpreises des Deutschen Sportlehrerverbandes – Landesverband Nordrhein-Westfalen“, der 2000 von ihr ins Leben gerufen und seither alljährlich in Kooperation mit der Unfallkasse NRW vergeben wurde.
An drei Tagen rund 1000 Seiten gesichtet
Ziel der fünfköpfigen Jury, die an drei Tagen zwölf Examensarbeiten mit insgesamt rund 1000 Seiten sichtet, ist es, Kandidaten für den bundesweit einzigartigen Förderpreis für Schulsport und Sportunterricht auszuwählen, der mit 3000 Euro und weiteren Sachpreisen dotiert ist. Die Siegerarbeit wird für die Sportszene veröffentlicht. Am 23. Oktober findet im Beisein von Schulministerin Sylvia Löhrmann die Preisverleihung im Sport- und Olympia-Museum in Köln statt.
„Bei den eingereichten Abschlussarbeiten dominieren einmal mehr die Frauen.“
Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay, Sportwissenschaftlerin
Waren in den vergangenen Jahren alltagserprobte Staatsexamensarbeiten Gegenstand des Förderpreises, so werden durch die veränderte Ausbildungsstruktur neuerdings Qualifikationsarbeiten ausgewählt, die eine Umsetzung in den Schulalltag noch vor sich haben.
Die zwölf eingereichten Arbeiten behandeln unterschiedliche Bildungsthemen aus sportwissenschaftlicher und sportdidaktischer Perspektive: Das Spektrum reicht in diesem Jahr von Inklusion im Sportunterricht bis zu bilingualem Unterricht im Sport. Den Einsatz von Sportlehrern mit Migrationshintergrund steht im Mittelpunkt einer weiteren Arbeit, die sich auch mit den unterschiedlichen Rollenund Berufsbildern in der Türkei und in Deutschland auseinandersetzt. Schamgefühl im Sportunterricht ist ein höchst sensibles Thema, das ebenfalls behandelt wurde. Drei der eingereichten Arbeiten befassen sich mit der Raumnutzung in Schulen. Wie ist mehr Bewegung in den offenen Ganztag zu bringen? Gibt es dafür Räume?
„Bei den eingereichten Abschlussarbeiten dominieren einmal mehr die Frauen“, berichtet Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay von der Universität Bielefeld. „Es studieren zwar mehr Männer Sport. Aber Frauen haben zumeist die besseren Noten.“ Das können die übrigen Jury-Mitglieder bestätigen: Dr. Lutz Kottmann (Universität Wuppertal), Maria Windhövel, Peter Meurel (Landesprüfungsamt Dortmund) und Claus Thomann (ehemaliger Leiter des Gymnasiums Gerresheim).
Studierende aus sechs Hochschulen in NRW
Auch unter den Preisträgern der vergangenen 13 Jahre sind zwei Drittel Frauen und ein Drittel Männer. In diesem Jahr beteiligten sich Studierende der Universitäten Bielefeld, Bochum, Dortmund, Münster und Wuppertal sowie der Deutschen Sporthochschule Köln. Voraussetzung für die Bewertung war die Benotung der Hochschule mit „sehr gut“.